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Thamnophis sirtalis sirtalis "florida blue"

Strumpfbandnatter "florida blue"

   

Thamnophis

ein Pärchen unserer "blauen" Zuchtgruppe

Die Thamnophis sirtalis kommt bis auf einige Gebiete in gesammt Nordamerika, im Süden Kanadas und in Gebieten von Mittelamerika vor. Sie bevorzugt feuchte Gebiete in der Nähe von Flüssen, Seen und Sümpfen.

Thamnophis

Verbreitungsgebiet der Thamnophis sirtalis sirtalis

Zu den zwei am meistgehaltenen Arten Thamnophis sirtalis sirtalis und Thamnophis sirtalis parietalis gibt es zehn weitere anerkannte Unterarten der Thamnophis sirtalis. Unterschieden wird noch in Thamnophis sirtalis annectens, Concinnus, dorsialis, fitchi, infernalis, pallidulus, pickeringii, semifasciatus, similis und tetrataenia.

 Thamnophis

Thamnophis sirtalis sirtalis "florida blue" Männchen der "braunen" Gruppe

Neben sirtalis werden noch 29 weitere Thamnophis-Arten unterschieden, wobei hier die Thamnophis radix und die Thamnophis marcianus marcianus am bekanntesten sind. Auch die Thamnophis sauritus sauritus und Thamnophis proximus proximus werden noch recht häufig gehalten.

Die verschiedenen Unterarten der Strumpfbandnattern zeichnen sich durch enorm viele Farbvariationen aus, die eine Beschreibung des Aussehens hier den Rahmen sprengen würde. Allerdings zeichnen sich alle durch meist hell abgesetzte Rücken- und Seitenstreifen aus, denen die Thamnophis den Namen Strumpfbandnattern verdanken.

Die Größe der Tiere variiert von Unterart zu Unterart, jedoch werden bei allen Arten die Weibchen größer als die Männchen. Bei der von uns gehaltenen Art werden die Weibchen z. B. bis zu einem Meter wobei ein Männchen mit ca. 70 cm schon recht gut gewachsen ist.

Thamnophis

Thamnophis sirtalis sirtalis "florida blue" Männchen der "blauen" Gruppe

Das Terrarium für eine Zuchtgruppe mit drei bis vier Tieren sollte eine Grundfläche von 100 x 50 cm aufweisen. Die Höhe spielt nur eine untergeordnete Rolle, das Strumpfbandnattern keine besonderen Kletterer sind. Jedoch nutzen sie gelegentlich einen Ast oder einen Steinaufbau gerne als Sonnenplatz zum Aufwärmen oder Ausruhen.

Als Bodengrund bieten sich Borken- oder Buchenspäne an. der Bodengrund sollte niemals feucht sein, da dies die Bildung von Bakterien und Pilzen fördern kann. Ein großzügiges Badegefäss reicht völlig aus.

Bei der weiteren Einrichtung muss man immer daran denken, dass das Terrarium häufig gereinigt werden muss. Korkröhren und Korkplatten, werden als Unterschlupf und Verstackplatz genutzt, auch darf eine Wasserschale als Trink- und Badegefäss niemals fehlen.

Tagsüber sollte im Terrarium eine Temperatur von 25°C - 30°C sein, wobei die 30°C nur punktuell um ein paar Grad überschritten werden dürfen. Eine Nachtabsenkung auf Zimmertemperatur ist völlig ausreichend.

Die Luftfeuchtigkeit ist mit 45 - 55 % gut bemessen. Während der Häutungsphase kann man diese leicht erhöhen um den Tieren die Häutung zu erleichtern.

Als Beleuchtung reicht eine Tageslichtleuchtstoffröhre in verbindung mit einem UV spendenen Spotstrahler aus. Der Spotstrahler wird am besten so platziert, dass man im Terrarium ein Temperaturgefälle erreicht. Strumpfbandnattern "sonnen" sich morgens gerne um sich zu erwärmen und ziehen sich dann in kühlere regionen zurück.  Auch sollte man mit der Beleuchtung einen Tages- und Jahreszeitenrytmus immitieren.

Die meisten Thamnophis-Arten sind Tagaktiv und dadurch gut zu beobachten. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase sind sie recht umgänglich. Junge Tiere können allerdings sehr hektisch und flink sein, was bei der Fütterung immer bedacht werden muss. Wir füttern die Tiere einzeln und außerhalb der Terrarien. Gewöhnlich verteidigen sich Strumpfbandnattern durch Absonderung eines übelriechenden Sekrets. Zum Biss durch die Schlange kommt es äußerst selten und wenn dann eigentlich nur, wenn die Hand nach Futter riecht.

In der Natur haben Strumpfbandnattern ein sehr weit gefechertes Spektrum an Futter. Sie fressen Fisch, Würmer, Mäuse, Schnecken, Amphibien und kleine Vögel. Schon aus artenschutzrechtlichen Gründen kann man das nicht alles im Terrarium anbieten. Leicht zu beschaffen und gut zum Füttern sind Stinte und Mäuse. Beides kann man gut gefroren besorgen und lagern. Verfüttert werden die Mäuse und Stinte dann aufgetaut. Leider verlieren die Futtertiere durch das Einfrieren viele Vitamine, so dass es notwendig wird diese durch Zugabe von Vitaminpräperaten den Strumpfbandnattern zu verabreichen. Man kann entweder die Futtertiere mit pulverförmigen Präperaten bestäuben oder Flüssigpräperate in die Futtertiere spritzen.

Eine Winterruhe ist nicht zwingend notwendig, aber angebracht, speziell, wenn man eine erfolgreiche Zucht erreichen will , ist es ratsam eine Winterruhe durchzuführen. Die Tiere sollten dann 6 - 8 Wochenbei einer Temperatur um die 8°C - 10°C überwintert werden.

Nach dem Aufwachen aus der Winterruhe häuten sich die Weibchen recht rasch und nach dieser Häutung ist die Paarungsbereitschaft besonders hoch. Aus diesem Grund ist es daher ratsam die Tiere auch nach der Winterruhe nach Geschlechtern getrennt zu halten und erst dann zusammensetzten wenn sich die Weibchen gehäutet haben. Nach erfolgreich erfolgter Befruchtung beträgt die Tragzeit ca. 90 Tage. Thamnophis sind ovovivipar, das heißt, dass die Weibchen ihre Jungtiere voll ausgebildet und lebend absetzten. Die Jungtiere sind bei der Geburt noch von einer dünnen durchsichtigen Eihülle umgeben. Diese Eihülle muss direkt nach dem Absetzten durchstoßen werden, da es sonst zum Erstickungstot der Kleinen kommt. Der wurf eines Strumpfbandnatternweibchens umfasst in der Regel 10 - 20 Jungtiere. Die Kleinen sind etwa 15 - 20 cm lang und 2 - 3 g schwer. Es wurde jedoch auch schon von Würfen mit mehr als 80 Jungtieren berichtet.

Thamnophis

drei kleine Thamnophis sirtalis sirtalis "florida blue"


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